Die Krötenwanderung im Bereich der Holmer Teiche

- Projektskizze -

Es gibt ein echtes Juwel in unserer unmittelbaren Umgebung, das in ein europaweites Schutzgebietssystem einbezogen ist - die Holmer Teiche. Sie sind Heimat einer einzigartigen Amphibienpopulation, die es zu schützen gilt.

Die Holmer Teiche liegen südwestlich von Holm, eines Ortsteiles der Stadt Buchholz i.d.N. am Nordwestrand des NSG Lüneburger Heide im Landkreis Harburg (Niedersachsen). Das Gebiet wird durchschnitten von der Kreisstraße K 28, die von Inzmühlen nach Holm führt. Insbesondere zur Zeit der Anwanderung der Amphibien zum Laichgewässer im zeitigen Frühjahr bestand hier ein erhebliches Konfliktpotential mit dem Kraftfahrzeugverkehr.

Dieses für die Amphibien existentielle Problem war nur durch uns Menschen lösbar. Die Tiere sind nicht in der Lage, ihre Lebensweise umzustellen und sich den veränderten, für sie lebensbedrohlichen Bedingungen anzupassen.

Die aus naturschutzfachlicher Sicht hohe Wertigkeit des Gebietes - sowohl im Hinblick auf die Fauna als auch auf die Flora - ist lange bekannt. Das hängt zum einen mit seiner Lage in einem stabilen und relativ ungestörten Großraum zusammen, liegt aber zum anderen in nicht unerheblichem Maße an der extensiven und naturverträglichen Teichwirtschaft, die hier betrieben wird. Eine Gefährdung bzw. eine Veränderung dieser Verhältnisse sind, mitbedingt auch durch die Lage der Teiche innerhalb der Grenzen eines Naturschutzgebietes, derzeit nicht zu erkennen.

Über 25 Jahre haben ehrenamtliche Naturschützer mit Hilfe eines zur Zeit der Laichwanderung betreuten Krötenzaunes zur Sicherung des mit insgesamt 12 Lurcharten auch aus landesweiter Sicht außerordentlich wertvollen Amphibienbestandes gesorgt. Unterstützt wurden sie dabei durch Mitarbeiter des Bauhofes des Stadt Buchholz, die den Zaun auf- und abgebaut haben.

1999 konnten – als absolutes Jahresmaximum – insgesamt 8.208 Amphibien erfasst und sicher über die vielbefahrene Kreisstraße gebracht werden, darunter mit knapp 4.000 Exemplaren als individuenreichste Art der Moorfrosch, aber auch zahlreiche Kammmolche (648 Exemplare, in 2002 sogar 733), einer lt. FFH-Richtlinie europaweit geschützten Art.

Im Sommer 2006 war es dann endlich soweit: an der K 28 im Bereich der Holmer Teiche wurde die Amphibienleitanlage eingebaut – die jahrelangen Bemühungen der Naturschützer hatten Erfolg.

Damit war gewährleistet, dass sowohl während der – vergleichsweise auffälligen, weil synchron verlaufenden – Laichwanderung eine ungefährdete (Unter-)Querung der Straße möglich war, als auch – später im Jahr – die Rückwanderung der Alttiere in Sommer- und Winterlebensraum und natürlich die Abwanderung der frisch metamorphosierten Jungtiere, die in riesigen Stückzahlen an die Straße gelangen (sog. „Krötenregen“), die aber ob ihrer geringen Größe zumeist nicht einmal wahrgenommen werden.

Bestandteil der Genehmigung zum Bau dieses Amphibienleitsystems war die Überprüfung seiner Wirksamkeit mithilfe von einer Funktions- und zwei Akzeptanzkontrollen (zwei und vier Jahre nach der Inbetriebnahme).

 

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