Amphibienleitanlage

Eine Amphibienleitanlage dient dazu, den an eine Straße herankommenden Lurchen - und natürlich auch anderen Tieren - eine ungefährdete Querung zu ermöglichen. Eine solche Situation tritt nicht nur während der Anwanderung zum Laichgewässer auf, sondern auch - später im Jahr - während der Rückwanderung der Alttiere in den Sommer- bzw. Winterlebensraum. Außerdem ist damit auch die Abwanderung der frisch metamorphosierten Jungtiere sichergestellt, die in hohen Stückzahlen an und auf die Straße gelangen (sog. ´Krötenregen´), wegen ihrer geringen Größe aber zumeist nicht einmal wahrgenommen werden.

Eine Amphibienleitanlage besteht aus verschiedenen Bauelementen; diese sind im wesentlichen

  • Leitwände,

  • Tunnel und

  • sog. Stopprinnen.

Leitwände, etwa 40 cm hohe Betonbauteile, die ein Überklettern durch Amphibien unmöglich machen, dienen dazu, die an die Straße anwandernden Tiere daran zu hindern, diese zu überqueren. Vielmehr werden sie in ihrer Wanderrichtung abgelenkt und zu den sog. Krötentunneln geführt, durch die sie gefahrlos die Straße unterqueren können.

Im Bereich von Forst- und sonstigen Wirtschaftswegen, die im Bereich der Anlage an die Straße heranführen, muss dafür Sorge getragen werden, daß hier nicht Lücken im Leitsystem entstehen. Hier werden sog. Stopprinnen eingebaut, durch deren grobes Gitterrost die Lurche in Rinnen fallen, die an beiden Seiten Anschluss an die Leitwände haben. So können die Tiere zum jeweils nächsten Tunnel geführt werden.

An den Holmer Teichen wurde aufgrund eines vergleichsweise großen Bereiches, in dem die Amphibien an die Kreisstraße kommen, ein Leitsystem von jeweils knapp 600 m auf beiden Seiten der Straße eingebaut, dazu zehn Tunnel und sechs Stopprinnen.

nach oben